Verehrte Fotografen

Ich möchte hier in lockerer Folge auf vergessene oder m.E. viel zu wenig beachtete Fotografen/innen hinweisen. Alternativ ist auch der Hinweis auf Fotografen wichtig, die zwar berühmt sind, von denen man jedoch fast keinerlei erschwingliche Bildbände oder Online-Fotoausstellungen findet. Was bei mir bei Eugene W. Smith z.B. – wie weiter unten erläutert – fast schon verdächtig vorkommt.

Link-Übersicht

Ich fange gleich mal mit einer schönen Übersicht an:
https://invisiblephotographer.asia/2014/01/17/30influentialasiaphotographers/

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Man kann anhand der Namen dann weiterforschen, sich einzelne präferierte Fotografen herauspicken und dann mit deren Werk intensiver beschäftigen.

Lu Guang

Mein derzeitiger Favorit ist der chinesische Fotograf Lu Guang.

Dazu gibt es gleich einige wichtige Links:

https://www.icp.org/browse/archive/constituents/lu-guang?all/all/all/all/0

https://www.nationalgeographic.com/culture/2019/01/where-is-disappeared-chinese-photographer-lu-guang/

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https://www.voanews.com/press-freedom/china-releases-award-winning-photographer-who-documented-nations-dark-side

https://www.tagesspiegel.de/politik/menschenrechte-fotograf-lu-guang-in-china-verschwunden/23690982.html

https://www.boredpanda.com/award-winning-chinese-photographer-vanished-lu-guang-china-xinjiang/?utm_source=google&utm_medium=organic&utm_campaign=organic

Es lohnt sich, den jeweiligen Fotografen seiner Wahl genauer unter die Lupe zu nehmen und seine Projekte und Bilder intensiv zu studieren.

Lu Guang’s Fotos z.B. über die dramatische Umwelt- und Menschenzerstörung des chinesischen Produktionsapparates stehen in der Nachfolge des großen Eugene W. Smith und dessen Minamata-Serie und  ‚Pittsburgh‘ Fotozyklus.

Wen wundert es, daß der Verdacht im Raum steht, die chinesische Regierung habe sich seiner entledigt, da er plötzlich verschwunden ist. Wir erinnern uns: Auch auf Eugene W. Smith wurde durch den Werkschutz des (in der Minamata Serie kritisierten) Chemiekonzerns Chisso ein lebensgefährlicher Anschlag verübt, von dem er sich nie mehr erholt hat, da die Schläger sein Auge so verletzten, dass es dauerhaft beeinträchtigt war. Man kann sich ausmalen, was die dauerhafte Verletzung eines Auges für einen Fotografen bedeutet.

Wen wundert es, dass es in der USA von dem systemkritischen Eugene W. Smith und z.B. seiner gigantischen Pittsburgh Dokumentation nahezu KEINE Bildbände, Ausstellungen etc. gibt; als hätte eine reiche Organisation/Person das gesamte Archiv aufgekauft, um es der Öffentlichkeit bewußt vorzuenthalten. Immerhin zählt Eugene W. Smith zu den bedeutendsten Fotografen aller Zeiten und es ist äußerst verdächtig, dass z.B. die Pittsburgh-Serie (in die er Jahre seiner Arbeitszeit gesteckt hat) nahezu vollständig aus dem Internet verschwunden ist. (bis auf vielleicht 20-30 bekanntere Fotos)

Anstattdessen kann man auf Flickr Millionen bedeutungslose Farbfots von Insekten, hübschen Girs und glücklichen Hochzeitspaaren finden.

Das enorme Erkenntnispotential, das z.B. in den großartigen S/W-Aufnahmen der Pittsburgh-Serie eines Fotografen wie Eugene W. Smith’s  steckt, wird uns vorenthalten. Wir sollen Kameraequipment kaufen und Hochzeiten bzw. Herbstblätter fotografieren, anstatt uns Gedanken über das visuelle Erkenntnispotential kritischer Sozial- und ‚Umwelt‘-fotografie zu machen.

Auch Lu Guangs Werk ist äußerst verstreut und ich werde in Zukunft versuchen, einige seiner Bilder im Zusammenhang zu zeigen.