1992 begann ich mit den alternativen Druckverfahren wie Gummidruck-Öldruck -Cyanotypie und andere Verfahren die seit ca. 1860 ausgeübt werden.

Gummidruck

Der Gummidruck ist das aufwendigste aber auch das kreativste aller Edeldruckverfahren. Hier wird ein Bütten oder Aquarellpapier mit Gelatine grundiert und mit einer Schicht aus Gummiarabikum einem Chromat und Pigment beschichtet und unter einem Negativ mit UV-Licht belichtet und in Wasser entwickelt. Ein Gummidruck sollte aus mindestens drei Schichten bestehen dem

  • Lichterdruck,
  • Mitteldruck und
  • Kraftdruck.

Beim Lichterdruck werden die dunklen Stellen im Negativ wiedergegeben. Beim Mitteldruck die mittleren Töne und beim Kraftdruck werden die hellsten Stellen im Negativ wieder gegeben. Durch dieses Reduzieren baut sich ein komplettes Bild auf.

Als Pigment kann man Aquarell oder Temperafarben aber auch Pulverfarben in allen Farbtönen nehmen. Die Entwicklung im Wasser geht mehr oder weniger schnell vonstatten. Kreativ eingreifen kann man aber mit Pinsel, Schwamm oder Brause. So können ganze Bildteile verschwinden oder aber Teile gezielt frei bzw. in den Vordergrund gestellt werden. Fast alle Edeldrucke werden im Kontaktverfahren mit dem Negativ hergestellt und sind dann auch entsprechend dem Negativ groß.

Öldruck

Der Öldruck wird auf  glattem Aquarellpapier hergestellt. Die Grundierung besteht aus einer 3% Gelatinelösung, danach wird er chromiert und getrocknet. Belichtet unter einem Negativ im Kontakt mit UV-Licht (Sonne geht natürlich auch) danach ausgewaschen, getrocknet und dann in ca. 20° C warmem Wasser gequollen. Es entsteht ein Art Relief.

Da wo das Negativ sehr dicht war, ist weniger Licht und umgekehrt viel Licht hingekommen, wo das Negativ dünn war. Dementsprechend wird Wasser in der Gelatine gespeichert. Eingefärbt wird der Öldruck mit einem Stupfpinsel oder besser mit einer Schaumgummirolle oder Walze mit Buchdruck- oder Offsetfarbe.

Mit der Walze und etwas Farbe wird über das Papier gewalzt am Anfang sanft und ohne viel Druck; so baut sich nach und nach das Motiv auf. Da wo die Gelatine mehr Wasser enthält, wird fast keine Farbe angenommen, das werden dann die Lichter; umgekehrt, wo die Gelatine gehärtet ist, wird die Ölfarbe bereitwillig angenommen und daraus entstehen die Schatten.

Hat man gut vorgearbeitet, ist der Öldruck fertig. Den Öldruck wiederum kann man auch auf einer Druckpresse auf ein anderes vielleicht hochwertigeres Papier umdrucken. Das hat den Vorteil, dass dieser Umdruck, da er mit keinerlei Chemie in Berührung gekommen ist, sehr haltbar ist.

Es gibt im Internet sehr viele gute und brauchbare Seiten über die Edeldruckverfahren. Ganz so einfach, wie ich es hier beschrieben habe, sind sie nämlich nicht, aber es ist schon was besonderes, solche Drucke in der Hand zu halten.

Eine Auswahl meiner Bildern:

Weitere Bilder mit diesem Verfahren sind hier zu finden: Gesamtes Portfolio von Josef Safranek